Ab 1980 galt für die DDR der neue Präfix "Y". Das hatte Licht- und Schattenseiten. Positiv war natürlich die Tatsache, dass die letzten Stunden als "DM" und danach mit diesem relativ unbekannten Präfix beste Chancen für ein PileUp ergaben :-)
Problem war natürlich die gesamte Rufzeichenumstellung, speziell bei den QSL-Karten. Hatte man mit viel Mühe und Aufwand (Druckgenehmigungen, Papierkontigente, ...) die Karten als DM gedruckt und teilweise noch vorrätig, begann das Spiel von vorn.
Alle DM-Rufzeichen wurden zu "Y" konvertiert" - aus DM2 wurde > Y2, DM3 wurde > Y3 ...usw. Nicht in jedem Fall war dabei eine 1:1 Umwandlung möglich. So wurde aus DM4CN >> Y48ZN oder z.B. aus DM3GN >> Y59ZN. Während es bei den Klubstations-Rufzeichen relativ unübersichtlich mit der Präfix-Ziffer zuging, konnten die Einzelrufzeichen die "2" (z.B.: Y2 1ABC ...) einheitlich gehalten werden. Der letzte Buchstabe des Suffixes wurde jedoch beibehalten als Zuweisung des Bezirkes (N >> für Karl-Marx-Stadt)
Eine Besonderheit gab es in der Form, dass nach Präfix "Y" und der Ziffer als Unterscheidung für Einzelrufzeichen/Klubstation bzw. Sonderrufzeichen eine zweite Ziffer als Teil des Suffixes trat. Das Mitbenutzerkonzept (eigener Buchstabe im Rufzeichen der Klubstation) wurde beibehalten. Am Beispiel der Freiberger Klubstation Y59N wird das deutlich.
Mit der politischen Wende gab es eine relativ unübersichtliche Situation und ebensolche Vorstellungen über die Perspektiven des Amateurfunks in der DDR. Zielstellung war es einen eigenen Radiosportverband der DDR zu gründen. Über diverse Probleme wurde in den Y-Rundsprüchen verwiesen.
Es sind fast zeitgeschichtliche Dokumente, wenn man sich die Y-Rundsprüche aus dem Jahr 1990 einmal in Ruhe durchliest.
Quelle: https://www.dl0bn.de/archiv/1990/yrs90.htm
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vom 07.01.1990
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vom 21.01.1990
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vom 26.01.1990
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vom 04.02.1990
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vom 18.02.1990
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vom 04.03.1990
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vom 18.03.1990
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vom 24.03.1990
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vom 01.04.1990
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vom 15.04.1990
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vom 29.04.1990
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vom 06.05.1990
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vom 20.05.1990
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vom 03.06.1990
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vom 17.06.1990
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vom 01.07.1990
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vom 18.07.1990
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vom 02.09.1990
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vom 16.09.1990
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vom 07.10.1990
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vom 21.10.1990
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vom 04.11.1990
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vom 18.11.1990
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vom 02.12.1990
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vom 16.12.1990
In Sachsen erfolgte dann, wie im gesamten Gebiet der DDR, die schrittweise Überleitung in die DARC- DOK-Struktur mit verschiedenen namentlichen Anpassungen der Ortsverbände, die dann in der Folgezeit nochmals aktualisiert wurden.
Speziell in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz betraf das diese
Klubstationen bzw. Radioklubs, die dann in die DOK-Struktur
überführt wurden.
Die Bezeichnungen z.B.: "N48 = RK Barkas" "
ließen sich aus dem Rufzeichen der damaligen Klubstation hier: "Y4
8ZN = Klubstation in den VEB Barkaswerken ex DM4CN"
ableiten.
Quelle: DL2SWR
Aber auch das war nur eine temporäre Übergangslösung. Die deutsche Wiedervereinigung (in der Gesetzessprache Herstellung der Einheit Deutschlands) erfolgte als Beitritt der Deutschen Demokratischen Republik zur Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 1990.
Im FUNK-TELEGRAMM 10/14 – http://www.qsl.at/down/ddr_38.pdf findet man zu dieser Zeit ebenfalls zahlreiche historische Dokumente.
Ein anderes Beispiel:
In der Region Karl-Marx-Stadt (ab März
1990 Rückbenennung in Chemnitz) gab es auch verschiedene
Aktivitäten.
Anfänglich gab es Euphorie über die neue Selbständigkeit, die jedoch in Bezug auf die Arbeit von Klubstationen oft jäh beendet wurde.
Nicht zu unterschätzen: die ganz simplen finanziellen Rahmenbedingungen. Bis zur politischen Wende waren die Klubstationen fast ausschließlich einem volkseigenen Betrieb zugeordnet und dort auch zum großen Teil in das Budget des Betriebes eingeplant. So wurden in der Regel Räumlichkeiten kostenlos bereitgestellt. Es erfolgte die Übernahme von Investitionen, Bereitstellung von Fahrzeugen, von Betriebskosten und auch die Freistellung von Mitarbeitern für bestimmte Aktivitäten war gesichert.
Nicht zu unterschätzen natürlich auch die materielle Unterstützung der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) selbst, so u.a. die kostenlose Bereitstellung von Technik oder z.B. auch die gesamte Logistik im QSL-Versand. Allein mit den geringen Mitgliedsbeiträgen war das nicht möglich.
Selbstverständlich war damit auch immer eine politische Motivation verbunden. Speziell beim Engagement der GST war es die Förderung des Nachwuchses für die Nationale Volksarmee.
Mit der Liquidation der volkseigenen Betriebe war damit auch für zahlreiche Klubstationen das "AUS" besiegelt.
Im konkreten Beispiel des RSCC war diese Amateurfunk-Station und das Gebäude mit den Antennenanlagen aber auch möglicherweise verschiedenen Leuten ein Dorn im Auge oder man konnte das Thema Amateurfunk in der neuen „Freiheit“ nicht einordnen. Eine andere Vermutung bestand darin, das Objekt "abbruchreif" zu machen, um damit "Baufreiheit" für Investoren zu schaffen. Wie gesagt - Vermutungen.
Im neu gegründeten Distrikt "Sachsen" http://www.darc.de/der-club/distrikte/s/ gab es dann in Chemnitz Mitte der 90er Jahre noch vier Ortsverbände.
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Technische Hochschule Chemnitz (S66) - später jedoch eingestellt)
Der S54 ist
dabei der Ortsverband mit den meisten Mitgliedern und der
einzige OV in Chemnitz, der
noch eine eigene Klubstation besitzt.
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Stand 12/2017