Geschichten und Geschichte zum Thema Amateurfunk
in der Region Karl-Marx-Stadt/Chemnitz

Klubstationen, speziell Bezirk Karl-Marx-Stadt bis 1980

Die Klubstationen wurden, im Gegensatz zu den Einzelgenehmigungen, erst im März 1954  eingeführt mit Erteilung der ersten 40 Lizenzen. Sie führten zwischen Präfix und Suffix die Ziffer 3, später dann auch 4, und 5. Die Ziffer „6“ wurden ab Mitte der 60er Jahre den Bezirks-Rundspruchstationen zugeteilt (z.B. DM6AN). Die Ziffern 7, 8, und Ø waren für Sonderstationen vorbehalten.

Mit die ersten Lizenzen wurden vergeben an DM3KBN (Rufzeichen für eine Ausstellungsstation) und DM3KCN als eine der ersten Klubstationen mit Standort damals im Rathaus von Karl-Marx-Stadt. Die Lizenz DM3KCN lautete auf den Namen von Hans Sommer. Zusammen mit Walter Kosche und einigen Newcomern bemühte er sich sofort, einen Sender auf die Beine zu stellen. Danach wechselte die Klubstation in den VEB Industriewerke Karl-Marx-Stadt. Diese Regelung,das Klubstationen in einem volkseigenem Betrieb (VEB) integriert wurden, brachte viele Vorteile. Zum einem gab es aus dem Budget des VEB bestimmte Mittel im Rahmen der gesellschaftlichen Abeit, Bereitstellung von kostenlosen Räumlichkeiten, Übernahme der Betriebbskosten usw..

Die Ziffer "9" wurde für ausländische Funkamateure, die sich zeitweilig auf dem Territorium der DDR befanden, ausgegeben.  

In der DM-Anfangszeit wurde nur dreistellige Suffixe vergeben, die mit einem "K" vorangestellt waren. Dieser Buchstabe signalisierte eine Klubstation, in der Folge wurde das "K" weggelassen und nur Suffixe mit zwei Buchstaben vergeben, z.B. DM4CN - eine Klubstation aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt. Mit dem Rufzeichen der Klubstation arbeitete nur ihr Lizenzträger, in der Regel der Leiter der Klubstation.

Weitere Klubstationen gab es im VEB Barkas-Werke (DM4CN) im Reichsbahn-Ausbesserungswerk (RAW) sowie im VEB Rohr-und Kaltwalz-Werk

Neben dem Stationsleiter gab es eine Reihe von Mitbenutzern, deren Rufzeichen aus dem der Klubstation abgeleitet wurden, indem ein dritter Buchstabe an der drittletzten Position eingefügt wurde, und zwar in der Reihenfolge Z, Y, X, ... .  Also gab es bei DM4CN die Mitbenutzer DM4ZCN, DM4YZN, ... .

Aus Kostengründen wurden dabei oft auf den QSL-Karten vor dem eigentlichen Präfix Platz gelassen, wo dann die Mitbenutzer ihren Buchstaben einfügten (Beispiel DM3LN) oder lediglich auf der Rückseite angeführt. Die mit Q beginnenden Suffixe wurden nicht vergeben, wegen der Verwechslungsgefahr mit den Q-Gruppen.

 Eine kleine QSL-Karten Galerie mit den verschiedenen Ziffern-Blöcken zeigt Klubstationen aus dem Bezirk Karl-Marx-Stadt - also mit einem "N"

         

 

Die Geschichte der Karl-Marx-Städter Klubstation der „Barkas-Werke“  - DM4CN - zum 50-jährigen Bestehen der Klubstation (heute Ortsverband S54 – DFØCHE) hatte ich in zwei Videos aufbereitet:

Sehr ausführlich ist die Geschichte auf der Homepage http://df0che.darc.de/chronik.html   bzw. http://df0che.darc.de/aktuell.html  dargestellt:

Da DM4CN die Klubstation der Barkas-Werke  (Hersteller von Kleintransporter) war, gehörte natürlich ein Kleinbus zur komfortablen Ausrüstung – auch als DM4CN/m bzw. als Y48ZN/m

   

Eine weitere Besonderheit war die Vergabe von Ausbildungsrufzeichen, also einem "A" nach der Ziffer.

Hier waren die Karl-Marx-Städter Funkamateure die Ersten in der DDR!

 

Nach dem Präfix-Wechsel "DM" >>> "Y" wurden die erste Ziffer zwischen Präfix und Suffix beibehalten, während die zweite Ziffer als Teil des Suffixes eingeordnet wurde. Näheres dazu auch im Abschnitt "Rufzeichen und Strukturen in der DDR".

Zurück zum Menü  >> http://dm6wan.darc.de/geschichte/web/start.html

Stand 12/2017