Rufzeichen und Strukturen
in der DDR und speziell Region Chemnitz/Karl-Marx-Stadt
Die erste
offizielle Erwähnung des Amateurfunks auf dem Gebiet der DDR gab
es 1950 im Rahmen der Freien Deutschen Jugend (FDJ). Dort gab es
„Interessengemeinschaften für Sondersportarten“, aus denen die
Gesellschaft für Sport und Technik (GST) hervorging. Ein
Schreiben des Initiativkomitees zur Gründung der GST erwähnt die
Forderung Jugendlicher nach Ausübung des Amateurfunks. Die GST
gab dann die Zeitschrift Sport und Technik heraus, die
regelmäßig nachrichtentechnische Beiträge enthielt. Daraus
entstand die Zeitschrift "Funkamateur", die nach der Wende
privatisiert wurde und bis heute existiert. Siehe auch:
Die gesellschaft für Sport und Technik förderte durch materielle
Zuwendungen die Errichtung sogenannter Klubstationen, an denen
mehrere Funkamateure die meist selbst gebaute Technik gemeinsam
nutzen konnten.
Den Klubstationen wurden auch neue kommerzielle Geräte –
Beispiele sind der KW-Empfänger „Dabendorf“ sowie der
Transceiver „Teltow 215B…215D“ – sowie auch ausgesonderte Geräte
der bewaffneten Organe der DDR zur Verfügung gestellt.
Neben dem Klubstationsleiter (Chefoperator) gab es lizenzierte sogenannte Mitbenutzer der Amateurfunkstelle, deren Rufzeichen aus dem Stationsrufzeichen abgeleitet wurde. Die Rufzeichenstruktur war nach den Bezirken der DDR gegliedert.
Quelle: Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Amateurfunkdienst#DDR
Quelle: Wikipedia
Diese Gliederung wurde übernommen, indem man den letzten
Buchstaben des Suffixes einordnete. Diese grundsätzliche
Zuordnung wurde auch mit dem späteren "Y"-Präfix übernommen.
A Rostock
B Schwerin
C Neubrandenburg
D Potsdam
E Frankfurt / Oder
F Cottbus
G Magdeburg
H Halle
I Erfurt
J Gera
K Suhl
L Dresden
M Leipzig
N Karl-Marx-Stadt (heute wieder
Chemnitz)
O Berlin
Am 17. September 1973 wurde die DDR, wie die BRD zuvor, Mitglied der Vereinten Nationen. Damit zählten, von diesem Tage an, bis zum 31. Dezember 1979, diese Präfixe nun für ein eigenständiges DXCC- Land (GDR) in der DXCC-Liste der ARRL.
Ab Januar 1980, als Zeichen der
politischen Abgrenzung von der BRD ("D"-Rufzeichenblock), wurden
den DDR-Funkamateuren die
Y2 ... Y9 - Präfixe
zugewiesen und die DM-Calls gewandelt.
An dieser Stelle noch ein Hinweis: Wie die Vergabe der Rufzeichen erfolgte konnte nicht recherchiert werden. Ging es nach dem alten DM-Muster in der Regel zeitlich gestaffelt mit dem Alphabet und bei den Klubstationen DM3 ... DM4 .... DM5 ... weiter, ist die Y-Rufzeichenstruktur schwer nachzuvollziehen. Die Rufzeichen wurden außerdem bei einem Lizenzverzicht oder anderen Gründen nach relativ kurzer Zeit wieder vergeben, so dass mit dem gleichen Rufzeichen in unterschiedlichen Zeiträumen unterschiedliche OP´s arbeiteten. Die beiden Rufzeichenlisten sind demnach Momentaufnahmen.
Kreiskenner-Liste
Es gibt weitere interessante "Strukturen", die für den Amateurfunk in der DDR bzw. Region galten. Die DDR war in 15 Bezirke und 227 politische Kreise eingeteilt. Die sogenannten Kreiskenner (KK) bestanden aus dem jeweiligen Buchstaben des Bezirks und nachfolgend einer zweistelligen Zahl. Die sogenannten Kreiskenner (KK) bestanden aus dem jeweiligen Buchstaben des Bezirks und nachfolgend einer zweistelligen Zahl.
Der Bezirk
Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) hatte diese Zuweisungen:
Da nicht in jedem Kreis Funkamateure tätig waren, wurden auch
spezielle "KreisKenner"-Aktivitäten (KK) unternommen - Ziel:
Anreiz für das DDR-Kreiskenner-Diplom.
So wurden KK-Expeditionen z. B. in
Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) organisiert:
Ebenso gab es spezielle Großfeld-Kenner, Vorgänger der heutigen
Locators.
Ich habe noch das DM-QRA-Diplom, wo diese Großfelder
sichtbar sind.
Für die Region Karl-Marx-Stadt galt
GK15j - hier am Beispiel meiner SWL-Karte aus dem Jahr 1963