Entwicklung in Chemnitz/Karl-Marx-Stadt nach dem 2. Weltkrieg
Schwieriger Anfang 1945
In der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) suchten Altamateure den
Kontakt zu Gleichgesinnten. Während im Westen unter teilweiser
Duldung der Besatzer Hunderte von Schwarzrufzeichen aller Art in
der Luft waren, war in der SBZ jeglicher Funkbetrieb untersagt.
Auf lokaler Ebene genehmigten einige SBZ-Gemeindebehörden
örtliche Funkvereine, so z.B. in Sachsen, wo man eine Zeit lang
versuchte, ein lokales ,,CO'' nach DASD-Muster herauszugeben.
Für den Bau von Empfängern oder gar Sendern fehlte damals
jegliches Material. Es musste auf Wehrmachtseinzelteile
zurückgegriffen werden, denn amerikanisches Surplus-Material
stand nicht zur Verfügung. (Anmerkung: Eine Abgabe
ausgedienter Funktechnik der Sowjet-Armee zu diesem Zeitpunkt
gab es nicht- später jedoch im großen Rahmen z.B. mit der
legendären "10RT" aus den Panzern T34)
Jenaer Versammlung 1951
Schwierig war das Unterkommen der Amateure in einer
Organisation. Man versuchte es beim ,,Kulturbund für die
demokratische Erneuerung Deutschlands“ und bei der „Kammer der
Technik''. Ein geplanter Amateurfunkverein, etwa ein
„DARC/Ostzone“ oder DARC/DDR scheiterte an geopolitischen Lage.
Obwohl die Versammlung selbst zu keiner Vereinsgründung führte,
war ein Anfang gemacht, und die am Amateurfunk in der DDR
Interessierten hatten auf sich aufmerksam gemacht. Aber erst die
am 7. August 1952 gegründete GST (Gesellschaft für Sport und
Technik), gab den potenziellen Funkamateuren der DDR in den
Sparten ,,Funktechnik, Fernmeldetechnik, Fernschreibtechnik'
eine Organisation und ab Januar1954 regelmäßige
Rundspruchsendungen.
Jürgen Hermsdorf, DL3JCN, besitzt ein
historisches Dokument aus dem Jahr 1949.
Dort hat man dann nur noch feststellen können, dass die Mühen, Lizenzen von der SMAD zu bekommen, umsonst waren. Denn am 7.Oktober wurde ja die DDR gegründet und damit war eine neue Administration für die Genehmigung zuständig. Es dauerte dann noch bis 1953, bis in der DDR Amateurfunk gesetzlich geregelt und erste Lizenzen ausgegeben wurden. Eine "Kladde" enthielt die Namen und Rufzeichen der ersten Zulassungen in der DDR
Im Beitrag "So fing der Amateurfunk in der DDR an" von Leo H.
Jung wird Kurt
Bräuer DM2ABN als einer der ersten Lizenzinhaber in
Karl-Marx-Stadt benannt.