SWL (Kurzwellen-Hörer) in Chemnitz/Karl-Marx-Stadt
Der Begriff "SWL" also
„Short Wave Listener“ ist historisch entstanden.
Details wurden dazu in der Geschichte zur
Rufzeichenentwicklung beschrieben. Heute ist „SWL“
viel weiter gefasst, denken wir nur an die
VHF/UHF-Bänder oder die digitalen Betriebsarten. Im
Prinzip versteht man heute darunter alle aktiven
Funkamateure, die (noch) nicht im Besitz einer
Sendelizenz oder parallel als Hörer aktiv sind.
Bei den meisten
Funkamateuren in der Region war u.a. dieses Buch die
"Initialzündung" für das Hobby:
Bei meinen
Aktivitäten war die SWL-Lizenz die erste Etappe.
Angefangen hatte es aber eigentlich mit dem
HADM-Diplom.
Sig, DL2JIM, aus
Olbernhau hatte fast wie ich identischen
Erfahrungen.
Er schrieb dazu „…Für
viele war es der Einstieg in den Amateurfunk. HADM
stand für "Hört alle DM-Stationen" Damit fing bei
mir alles an. Es war im Jahre 1963, als ich beim
Durchdrehen der Kurzwelle das erste Mal
Amateurfunkstationen auf dem 40 m Band hörte. Damals
konnte man die ja noch mit herkömmlichen Radios
hören, da die Amateurfunkstationen in
Amplitudenmodulation sendeten. Eigentlich war ich
auf der Suche nach Radio Luxemburg, die auf dem
49-m-Band sendeten. Es waren auf der Radioskala ja
nur wenige Millimeter. Telegraphie war mir zwar
bekannt, das beherrschte ich aber nicht. Nach
fleißigem Hören hatte ich nach Wochen die
Bedingungen erfüllt, es mussten Amateurfunkstationen
aus den Bezirken der DDR gehört werden, und ich
beantragte dieses Diplom. Ich war stolz wie ein
König, als ich es in den Händen hielt. Der
HF-Bazillus hatte mich voll im Griff. Selbst funken
dürfen, das war nun mein Ziel.“
Das Rufzeichen einer
SWL-Lizenz bis 1980 begann mit DM, danach eine
vierstellige Zahl und folgend dem Bezirkskenner.
Danach ab 1980 ersetzte der Buchstabe "Y" das Präfix.
Beispiel:
Dabei war es Voraussetzung,
dass man in Telegrafie eine Prüfung mit 40 Zeichen/min
ablegen musste. Ohne diese CW-Prüfung gab es im
Rufzeichen den Zusatz „DM-EA“ – hier am Beispiel eines
Leipziger OM´s.
Die DM-EA
Berechtigung (EA= Empfangsanwärter) gab es
ab 1965 für die Teilnahme als Hörer auf den
internationalen Funkbändern, ohne dass der
Teilnehmer Telegraphiekenntnisse haben
musste. Diese galt es aber innerhalb von
zwei Jahren nachzuholen.
Die DM-EA-Berechtigung verlor nach diesem
Zeitraum ihre Gültigkeit. Gleichzeitig war
die EA-Berechtigung eine Möglichkeit,
„schwarze“ QSL-Karten nicht mehr über das
Büro zu vermitteln. Eine steigende Zahl von
Kurzwellenhörer schrieb nämlich eigene
Karten an die gehörte Station, selbst wenn
sie gar keine DM-Nummer hatten. Sogar an
ausländische QSL-Büro wurde direkt
geschrieben.
Mit der Herausgabe der neuen DM-EA-Nummern -
ohne CW-Vorkenntnisse - und dem Angebot, das
GST-QSL-Büro mitbenutzen zu können, wurde
versucht, diese Entwicklung einzudämmen. Die
Nummern wurden zentral durch das Haus des
Radioklubs in Berlin vergeben. Zielgruppe
der EA-Berechtigung waren junge Leute und
Schüler, die noch nicht mit dem Medium in
Berührung kamen und der Herausgabe des
Hörerdiploms HADM (Hear all DM) recht
erfolgreich an das Medium Amateurfunk
herangeführt wurden.
Quelle: Rainer,
DL2YN
In den einzelnen Bezirken wurden dazu
auch Hörer-Betreuungsstationen eingerichtet.
Eine davon war Reinhard Dathe, DM2BVM, Vater
von Frank Dathe - dem allseits bekannten
Amateurfunk-Fach-Händler. https://www.funktechnik-dathe.de/
... und so sahen die SWL-Diplome aus, nachdem man im Klub eine mündliche Prüfung abgelegt hatte Quelle: Inhaber des Diploms ...und die Freude war groß, wenn man dann eine QSL-Karte erhielt. |
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