Entwicklung in der Region Chemnitz bis 1945
Nachfolgend
zunächst einige Recherchen zu den „offiziellen“ funktechnischen
Einrichtungen in Chemnitz. In der Veröffentlichung von Hans W. Pirin
findet man diese Einträge zu Chemnitzer Amateurfunkstationen:
Quelle: Sigfried Gedel, DL1JCW,
Keine weiteren Informationen liegen zu den beiden Unternehmen
-
Deutsche Fernsprecher Gesellschaft m.b.H. (K4aaq) und
-
F.A.G. Funkapparate-Bau (k4aas) vor.
Anders bei
K4aan!
So gab es
frühzeitig Aktivitäten speziell an den Vorgänger-Einrichtungen der
heutigen Technischen Universität Chemnitz. Ein Hinweis, dass bereits vor
1924 hier eine Versuchs-Sender-Station mit dem Rufzeichen „j8“
gearbeitet haben muss beweisen diese Dokumente:
Damit dürfte an der Chemnitzer Lehranstalt mit eine der ältesten
deutschen (Telegrafen-) bzw. Versuchsfunkstationen mit dem Rufzeichen
j8 bzw. Kj8 gearbeitet haben, welches
später in
K4aan
bzw.
EK4aan
überging.
In einer späteren Quelle (Rufzeichenliste von 1935) taucht diese
Bildungseinrichtung mit dem Rufzeichen D2CK auf.
http://www.viehl-radio.de/homeda/chronik/d2liste35.pdf
Die Ziffer (2)
im Präfix von
D2ck
verweist auf eine offizielle (Industrie)Lizenz bzw. für
Forschungseinrichtungen. Funkverkehr zwischen "Liebhaberfunker"
(Amateuren) und diesen Stationen war verboten (Quelle: "Zeit
zurückgedreht" DARC-Verlag, Seite 18).
Im alten
Adressbuch der Stadt Chemnitz (1938) findet man zur Staatlichen Akademie
für Technik diese schöne Anzeige:
In einer
Rufzeichenliste von 1938 findet man weitere Details, darunter die
Sendeleistung und Betriebsart.
Quelle: Sig, DL1JCW
Hochschule Mittweida
Ähnlich findet man Hinweise auf frühe Aktivitäten auch im Umkreis von
Chemnitz, dem ca. 20 km entfernten Mittweida, am "Technikum", später der
"Ingenieurschule Mittweida", "Ingenieurhochschule Mittweida" und jetzt
"Hochschule Mittweida, University of Applied Sciences".
Im Technikum Mittweida wurde im Jahr 1917 ein Studienfach "
Fernmeldetechnik und Funkentelegraphie " eingeführt. Im Deutschen Reich
gab es hier eine "Versuchs-Sende-Genehmigung". Dabei wurden die
Rufzeichen „K4“ ab 1925 „KK4“
benutzt
http://www.global.hs-mittweida.de/~dk0mit/Joomla/index.php/klubstation/historisches-zur-klubstation
Fotografie der damaligen Amateurfunk-Station am Technikum Mittweida,
http://www.global.hs-mittweida.de/~dk0mit/Joomla/index.php/klubstation/historisches-zur-klubstation
In der Beschreibung der Station D4AET (später D2DA)
um 1930 heißt es:
„Auf dem
Tische befindet sich links ein Netzanschlussgerät zur Erzeugung der
Gittervorspannung für den in der Mitte sichtbaren dreistufigen
Kurzwellensender, der mit Quarzsteuerung versehen ist. Daneben steht ein
kleiner Sender, der für Übungs- und Messzwecke dient und ein
Ultrakurzwellensender in Gegentaktschaltung zur Erzeugung von Wellen bis
herab zu 2m Länge. Von den über dem Arbeitstisch befindlichen
Schalttafeln gehören die beiden linken zum
Hochspannungs-Gleichstromumformer und zum Tonfrequenzgenerator. Durch
die beiden rechten Verteilungstafeln werden die verschiedenen Gleich-
und Wechselspannungen an die Arbeitstische geführt. Oberhalb dieser
Tafeln ist noch ein Teil des Lecherschen Drahtsystems zu sehen, das in
einer Länge von 25m durch den Saal gespannt ist und für Kurzwellen- und
Ultrakurzwellenmessungen verwendet wird...."
Quelle: Sigfried Gedel, DL1JCW
Neben diesen offiziellen Einrichtungen kamen ab Mitte der 20er Jahre
auch Radiovereinigungen hinzu, die im Umfeld des entstehenden
Rundfunkempfangs gegründet wurden, dann aber auch Amateurfunk-Tätigkeit
ausübten.
Radiovereinigung Obererzgebirge
Auch aus Annaberg im Erzgebirge, ca. 30 km südlich von Chemnitz, wurden
Aktivitäten bereits vor/um1925 gemeldet. In der Rufzeichenliste der
Deutschen Amateurfunksender finden wir unter „KQ3“
die Radiovereinigung Obererzgebirge, die sich damals in der
Gewerbeschule in der Großen Kirchgasse in Annaberg befand.
Info auch direkt auf der Homepage des OV S48: