Der Betriebsdienst im DASD
Beim Studium der alten CQ-Zeitschriften aus den 30er und 40er-Jahre bin
ich immer wieder auf den Begriff "Betriebsdienst“, bzw. „OBDS“ gestoßen.
Was hatte es damit auf sich? (Auszug CQ 12/1934)
Die Betriebsdienstanweisung der DASD-Leitung vom 15. 5. 37. sagt
Folgendes:
Der Betriebsdienst des DASD ist eine ständige Versuchsreihe zur
Förderung der Betriebssicherheit, Pünktlichkeit und Funkfertigkeit der
deutschen Amateurstationen durch die Herstellung regelmäßiger,
festgelegter Verbindungen und die Durchführung von funkbetrieblichen
Sonderaufgaben. Es wird unterschieden zwischen
Landesverbandsbetriebsdienst
(LVBD) und
Reichsbetriebsdienst (RBD).
Die Stationen des LVBD versehen den Dienst zwischen LV
(Landesverkehrsleitungen) und OV (Ortsverkehrsleitungen) und zwischen
den OV untereinander, während die im RBD arbeitenden Stationen die
Verbindungen zwischen DASD-Leitung und LV und zwischen den LV
untereinander herstellen.
Nun muss man diese Informationen in die geschichtliche Zeit einordnen.
Zum einem ist dieses Projekt eine sehr gute Aus- und Weiterbildung für
den Funkamateur. Auch in der heutigen Zeit wäre das für eine große Zahl
von Anfängern sicherlich eine gute Gelegenheit, betriebstechnische
Fähigkeiten zu erlangen oder zu festigen.
Dieser Beitrag in der CQ 11/1937 verdeutlicht diesen politischen
Einfluss.
Auszug CQ 1/1936
Weitere Details zum BD kann man diesem Dokument entnehmen:
Quelle: Gerhard Hoyer, DJ1GE
Im OBDS wurde spezielle Rufzeichen verwendet. Diese bestanden aus dem
Präfix
D4E, der folgende (mittlere) Buchstabe war für die
Landesgruppe (LG) reserviert – für Sachsen als „U“. OBDL-Rufzeichen aus
Sachsen also D4EUx, für Chemnitz konkret
D4EUB.
Des Weiteren wurde noch geregelt, dass für diese Rufzeichen keine
QSL-Karten in Verkehr gebracht werden. In Sachsen wurde das Thema
Betriebsdienst vermutlich reserviert aufgenommen. Im Mitteilungsblatt
(MBU)von Mai 1935 findet man dazu diesen Kommentar:
Offensichtlich hatten aber viele OM´s mit diesem
Thema Schwierigkeiten. Deshalb erfolgte in der CQ vom August 1935 eine
ausführliche Erklärung:
Stramme Regeln!
So sahen dann die Strukturen der „Linien“ aus. Ich
muss zugeben, so richtig verstanden habe ich das nicht, wie das so
funktionierte (?). Aber offensichtlich war das auch bei den sächsischen
(und Chemnitzer) OM´s ein Problem, bzw. die Begeisterung hielt sich in
Grenzen.
Bei den Rufzeichen sieht man wenige bekannte Calls
mit einem „u“ für Sachsen am Ende des Suffixes oder gar eine Chemnitzer
Station.
😊
Auszug aus der CQ 4/39
So sahen u.a. die Formulare aus, die dann
ausgefüllt dem jeweiligen BD-Beauftragten übergeben werden mussten.